Scholz sucht Partner: wie für neue Energiequellen

O. Scholz wird in Begleitung einer großen Delegation von Industrievertretern zunächst Saudi-Arabien und am Sonntag die Vereinigten Arabischen Emirate und Katar besuchen.

Die Bundeskanzlerin hofft, neue Energiepartnerschaften mit öl- und gasreichen Golfstaaten verhandeln zu können, nachdem Moskaus Einmarsch in die Ukraine die russischen Energielieferungen nach Deutschland abgeschnitten hat.

O. Scholz ist jedoch zu diplomatischen Manövern gezwungen, da er große Meinungsverschiedenheiten mit seinen Gastgebern in Menschenrechtsfragen überwinden muss.

„Wir treffen auf schwierige Partner“, sagte eine Quelle aus der Bundesregierung und fügte hinzu, dass Deutschland „eine Zusammenarbeit mit ihnen jedoch nicht ausschließen“ könne.

Das geplante Treffen von O. Scholz mit Kronprinz Mohammed bin Salman von Saudi-Arabien am Samstag gilt als äußerst sensibel.

Herr bin Salman galt bis vor kurzem im Westen wegen seiner angeblichen Rolle bei der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi der Washington Post im Jahr 2018 als Ausgestoßener.

Die Bundesregierung hat den Mord scharf verurteilt und werde ihre Haltung „nicht ändern“, hieß es aus Regierungskreisen.

„Wir müssen mit Saudi-Arabien zusammenarbeiten“

Saudi-Arabiens Bekanntheit als Exporteur fossiler Brennstoffe und Regionalmacht bedeute, dass eine „starke Arbeitsbeziehung“ mit Prinz Mohammed unerlässlich sei, erklärte die Quelle.

Der 36-jährige Royal könne das Land „für die nächsten 10, 20 oder 30 Jahre“ führen, sagte er.

Besuch ist nicht nur „Energie kaufen“.

Berlin wolle auch die Zusammenarbeit bei neuen Technologien ausbauen, etwa bei Deals im Zusammenhang mit grünem Wasserstoff aus erneuerbarer Energie, hieß es aus der Quelle. Demnach könnte Deutschland diesen Rohstoff in großen Mengen aus den Staaten am Persischen Golf importieren.

Die Kanzlerin wird auch versuchen, die politische Zusammenarbeit mit regionalen Mächten zu stärken, die auch Russland und China zu gewinnen versuchen.

Ziel von O. Scholz sei es, so die Quelle, „ein möglichst breites Netzwerk auf dieser Welt zu schaffen und seine Positionen zu verteidigen“.

„Wir müssen mit Saudi-Arabien zusammenarbeiten, wenn wir zum Beispiel die Frage des Krieges im Jemen oder die Iran-Frage lösen wollen“, sagte eine Regierungsquelle.

Am Samstag wird Herr Scholz auch den König Salman des Landes treffen, obwohl der alternde Monarch in der Regierungsführung des Landes eine immer geringere Rolle zu spielen scheint.

Am Sonntag trifft die deutsche Bundeskanzlerin der Vereinigten Arabischen Emirate mit Präsident Sheikh Mohamed bin Zayed Al Nahyan zusammen.

Am Nachmittag wird O. Scholz mit dem Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad al-Thani, verhandeln.

Quelle: SNB und tv3.lt

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Susanne Messer

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