Die deutsche 25.000-Einwohner-Stadt Attendorn steht unter Schock, berichtet LNK.
„Am 23. September dieses Jahres sind das Jugendamt und die Polizei in ein Haus in Attendorne eingedrungen und haben sich um ein dort lebendes achtjähriges Kind gekümmert“, sagte Staatsanwalt Patrik Baron von Grotthuss.
Es stellte sich heraus, dass ihre Großeltern die Achtjährige die meiste Zeit ihres Lebens in einem Raum eingesperrt hielten. „Es gab keine Anzeichen von Missbrauch oder Vernachlässigung. Das Kind ging auf die Beamten zu und sprach mit ihnen – es ging ihm gut“, fügte der Staatsanwalt hinzu.
Allerdings soll der Spaziergang für das Mädchen schwierig sein. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind nur selten aus dem Zimmer gelassen wurde. Als das Mädchen zum ersten Mal herauskam, war sie überrascht, wie groß die Welt war.
„Fakt war, dass das Kind nach unseren Ermittlungen seit vielen Jahren das Haus nicht mehr verlassen durfte, also keinen Außenkontakt zu anderen Kindern hatte, nicht in den Kindergarten ging, nicht in den Kindergarten ging Schule und lebte schließlich sein ganzes Leben in einem Haus“, sagte Baron von Grotthuss.
Den vollständigen LNK-Bericht finden Sie im Video:
Warum das achtjährige Mädchen zu einem solchen Albtraum verurteilt wurde, ist noch nicht bekannt. Kurz nach der Geburt des Mädchens soll der leibliche Vater eine Notiz gefunden haben, aus der hervorgeht, dass Mutter und Kind zu Verwandten nach Italien gezogen sind.
„Es gab anonyme Meldungen. Die ersten erreichten uns vor knapp zwei Jahren. Wir fingen an zu recherchieren: Wir fragten bei Mütter- und Krankenkassen nach, ob es Anzeichen für eine neue Wohnanschrift gebe. Wir besuchten das Haus unserer Großeltern „Uns wurde versichert, dass ihre Tochter und Enkelin in Italien lebten“, sagte Michael Farber, Leiter des Jugendhilfedienstes.
Tatsächlich waren das Kind und die Mutter die ganze Zeit in Deutschland. „Im Juli dieses Jahres haben wir zum ersten Mal eine nicht anonyme Anzeige erhalten. Wir haben sofort an das Justizministerium appelliert, sich an die italienischen Behörden zu wenden. Wir haben von ihnen eine Antwort erhalten: Mutter und Kind lebten nicht dort – nicht einmal vorübergehend. Dann haben wir uns entschieden zu handeln“, erklärte die Leiterin des Jugendhilfedienstes.
Das Mädchen ist jetzt in einer Pflegefamilie. Weder die Großeltern noch die Mutter sprechen mit den Agenten. Der 47-jährigen Mutter drohen bis zu zehn Jahre Haft.
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