Eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung „ifo“ auf Basis von 9.000 Unternehmensbefragungen zeigt, dass der Vertrauensindex deutscher Unternehmer in die deutsche Wirtschaft von 92,2 Punkten im Juni auf 88,6 Punkte im Juli gefallen ist.
Das ist der „niedrigste Stand seit Juni 2020“, als die Coronavirus-Pandemie begann.
Die pessimistischen Zahlen zeigen, dass „Deutschland am Rande einer Rezession steht“, sagt Clemens Fuest, Präsident des Instituts.
Das Vertrauen der Unternehmen sei „deutlich gesunken“ und „die Wirtschaft wird durch steigende Energiepreise und drohende Gasknappheit belastet“.
Besonders stark ist der Rückgang im verarbeitenden Gewerbe, wo „der Pessimismus in Bezug auf die kommenden Monate den höchsten Stand seit April 2020 erreicht hat“, betonte C. Fuestas.
„Eine geringere weltweite Nachfrage (und) Unterbrechungen der Lieferkette“ belasteten auch die deutsche Wirtschaft, sagte Carsten Brzeski, Chefökonom der Eurozone bei ING.
Aufgrund ungünstiger Faktoren und schwacher Daten dürfte die deutsche Wirtschaft „bereits im zweiten Quartal“ geschrumpft sein, sagte C. Brzeski.
Das Risiko, dass Russland als Vergeltung für Berlins Unterstützung der Ukraine die Gaslieferungen nach Deutschland stoppt, schürte die Befürchtungen einer Energieknappheit zum Jahresende.
Mit Blick auf die Zukunft „gibt es mehr Abwärts- als Aufwärtsrisiken“, stellte der Analyst fest.
„Eine weitere Eskalation der Energiekrise wird ein großes Risiko für die Wirtschaft bleiben, wenn der Winter näher rückt“, fügte er hinzu.
Die Erwartungen der Wirtschaftsführer zur künftigen Wirtschaftslage sind im Juli deutlich gesunken, von 85,5 Punkten im Vormonat auf 80,3 Punkte.
Und der Index der Einschätzung der aktuellen Situation fiel im Juli auf 97,7 Punkte, gegenüber 99,4 Punkten im Monat zuvor.
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