Der Ministerpräsident von Niedersachsen, der Sozialdemokrat Stephan Weil. Foto von Ulrich Stamm (IMAGO/Scanpix).
Die deutschen Sozialdemokraten haben am Sonntag die Wahlen in Niedersachsen gewonnen, die als Schlüsseltest für die Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz angesehen werden, da das Land mit einer Energiekrise zu kämpfen hat.
Aktualisiert mit Wählerbefragungsdaten
Scholz‘ Mitte-Links-SPD wird Umfragen zufolge mit 32,5 bis 33,5 Prozent der Stimmen die stärkste politische Kraft in diesem Teil Deutschlands bleiben, berichteten ARD und ZDF.
Nach ihren veröffentlichten Daten haben die Sozialdemokraten die konservative CDU von Ex-Kanzlerin Angela Merkel überholt, für die 27,5 % der Wähler gestimmt haben.
Die Grünen wurden von 14,5 % der Wähler unterstützt.
Die Besorgnis über steigende Energiekosten dominierte den Wahlkampf in der Nordwestregion und spiegelte die Stimmung im ganzen Land wider.
Russlands Krieg in der Ukraine hat die Energiepreise in die Höhe schnellen lassen und die Inflation in Deutschland im September auf ein Rekordhoch von 10 % getrieben, was die Angst vor einer drohenden Rezession in Europas größter Volkswirtschaft schürt.
Der beliebte niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil von der SPD, der eine dritte Amtszeit anstrebt, sagte, der Wahlkampf sei „der schwierigste meines Lebens“ gewesen.
„Ich habe noch nie so viel Zweifel und Sorge in den Gesichtern der Bürgerinnen und Bürger gesehen“, sagte er der WirtschaftsWoche.
Herr Weil, 63, hat sich in diesen unsicheren Zeiten als sichere Bank positioniert. Er möchte, dass Niedersachsen, Heimat des Autogiganten Volkswagen und der meisten deutschen Windparks, eine führende Rolle bei der Energiewende spielt.
Er billigte auch das umstrittene 200-Milliarden-Euro-Projekt des kürzlich von O. Scholz aufgelegten Energiefonds zum Schutz der deutschen Verbraucher vor Preisschocks.
Weils Hauptkonkurrent, CDU-Landeswirtschaftsminister Bernd Althusmann, sagt, das riesige Hilfspaket sei unklar. Er wirft der Bundesregierung vor, sich nicht beeilt zu haben, entschlossen zu handeln, während sich die Deutschen auf einen düsteren Winter vorbereiten.
Der Sieg der SPD in Niedersachsen ist ein großer Schub für die Partei nach der Niederlage gegen die CDU bei zwei Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein.
Obwohl in Niedersachsen derzeit SPD und CDU gemeinsam regieren, schließt Weil eine erneute Koalition mit den Konservativen aus. Er sagte, er wünsche sich nach der Wahl eine Koalition mit den Grünen.
Das Schicksal des Kernkraftwerks Emsland in Niedersachsen, eines von drei noch in Betrieb befindlichen Kernkraftwerken in Deutschland, war Gegenstand größter Meinungsverschiedenheiten zwischen den Hauptkandidaten.
Herr Althusmann reagierte verärgert auf die Entscheidung Berlins, die geplante Schließung des Kernkraftwerks Emsland in diesem Jahr nicht aufzugeben, auch wenn das Land seine Energiequellen weg von russischem Gas und Öl diversifizieren muss.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, ein Vertreter der traditionell atomfeindlichen Grünen, kündigte kürzlich an, dass die anderen beiden Kraftwerke nicht vor April 2023 geschlossen werden.
Herr Weil unterstützte die Position Berlins und sagte, das Werk im Emsland werde nicht benötigt, um Niedersachsen zu versorgen, obwohl er einräumte, dass andere Regionen Schwierigkeiten haben könnten, wenn sich das Wetter verschlechtert.
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