Eine der größten Volkswirtschaften Europas, Deutschland, hat Mühe, seine Gasreserven wieder aufzufüllen. Deutschland gehört zu den EU-Ländern, die am stärksten von russischem Gas abhängig sind. Nachdem der russische Konzern Gazprom seine Gasexporte über die Gaspipeline Nord Stream 1 um mindestens 20 % reduziert hat, bereitet der Nachschub der Energieressourcen im Winter nicht nur den Deutschen Sorgen.
Einer der Vorschläge Deutschlands ist, eine Jahresgebühr von fast 500 Euro für deutsche Haushalte einzuführen und damit die Öffentlichkeit an der Lösung des Problems zu beteiligen. Die Steuer würde mindestens bis 2024 gelten und laut dem deutschen Wirtschaftsminister den lokalen Energieunternehmen helfen, Verluste aus der Ressourcenverknappung aufzufangen und den Zusammenbruch des Energiesektors zu verhindern.
„Diese Steuer ist die gerechteste Art, die Mehrkosten zu verteilen und zu decken. Es gibt keine andere Alternative. Sonst droht der deutsche Energiemarkt und gleichzeitig der Zusammenbruch der Märkte vieler Länder Europas“, sagte Deutsch Wirtschaftsminister Robert Habeck.
Die Steuer würde am 1. Oktober in Kraft treten und 480 Euro für eine vierköpfige Familie betragen. Je nach Familieneinkommen ist laut Bundeswirtschaftsminister auch ein steuerlicher Ausgleichsmechanismus vorgesehen: Für die einen steigen die Abgaben in anderthalb Jahren um 200 Euro, für die anderen werden es extrem hohe Abgaben.
„Deshalb haben wir mehrere Lösungen: Eine davon ist eine Neuberechnung der Löhne sowie steuerfinanzierte Zulagen, die das bisherige System des Arbeitslosengeldes ersetzen würden“, kommentierte der Minister.
Schuld daran seien die zuvor getroffenen politischen Entscheidungen, sich von einem einzigen Lieferanten von Energierohstoffen abhängig zu machen. Daher ist das Land nun gezwungen, nach Alternativen zu suchen. Bundeskanzler Olaf Scholz wurde bei seinem Besuch in Norwegen versichert, dass die Norweger die Gasversorgung nicht kappen würden, und schon jetzt ist die Gasversorgung Deutschlands aus Norwegen auf dem Höhepunkt.
„Wir tun alles, um ein zuverlässiger Partner zu bleiben – wir liefern Gas per Pipeline, wir transportieren verflüssigtes Erdgas per Schiff“, sagte der norwegische Ministerpräsident Jon Gahr Stoere.
Russland und Norwegen sind Europas wichtigste Erdgaslieferanten. Nach dem von Russland ausgelösten Krieg in der Ukraine versuchen die europäischen Länder, die Einfuhren von russischem Gas zu reduzieren, und blicken hoffnungsvoll nach Norwegen. Sie sei bereits voll ausgelastet, sagt sie.
„Wir haben die Gasexporte um fast 10 % gesteigert. Das ist das Maximum. Wir werden alles tun, um es zu halten. Die Erhöhung des Angebots wird von der Verfügbarkeit von mehr Gas abhängen“, erklärte der norwegische Ministerpräsident.
Er sagt, dass viele norwegische Unternehmen noch intensiver nach neuen Gasressourcen suchen, und die deutsche Bundeskanzlerin lobte das norwegische Wasserkraftsystem: „Die norwegischen Lösungen sind sehr gut. Sie sorgen für die Stromerzeugung aus Wasserstoff und Wasser. Der Wasservorrat ist immer ausreichend. „Wasserkraft ist ein zuverlässiger Weg, um Strom zu sichern.“
Angesichts der Energiekrise hat Deutschland den Bau von zwei Terminals für verflüssigtes Erdgas beschlossen und auch den Betrieb von Kohlekraftwerken wieder aufgenommen.
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