Frankreich und Deutschland haben sich auf eine gegenseitige Hilfeleistung bei der Strom- und Gasversorgung geeinigt










Veröffentlicht: 2022-11-28 10:57

Foto von Lisi Niesner (Reuters/Scanpix).




Die französische Premierministerin Elisabeth Borne und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz haben am vergangenen Freitag in Berlin ein grenzüberschreitendes Abkommen über die gegenseitige Unterstützung bei Erdgas und Strom für die beiden Länder unterzeichnet, berichtete Le Figaro.

Laut der Veröffentlichung wird Frankreich Deutschland helfen, die Gasknappheit im kommenden Winter zu verringern, nachdem die Gaslieferungen nach Russland unterbrochen wurden, und Deutschland wird Frankreich helfen, Strom zu beziehen.

Andererseits ist Frankreich, wie „Le Figaro“ feststellt, erstmals seit 42 Jahren wieder Nettoimporteur von Strom geworden, nachdem die Produktion seiner Kernkraftwerke zuletzt stark zurückgegangen war.

Seit 1981 war Frankreich immer ein Nettoexporteur von Strom, vor allem dank Kernkraftwerken, deren Anteil am Stromerzeugungsmarkt des Landes 60 % überschritten hat. Aber seit Anfang dieses Jahres importiert das Land mehr Strom als es exportiert, da fast die Hälfte seiner nuklearen Kapazität aufgrund geplanter und manchmal längerer Wartungsarbeiten oder anderer technischer Probleme ungenutzt ist.

„Le Figaro“ stellt fest, dass dies auch für Deutschland ein historisches Ereignis ist – Europas führende Volkswirtschaft, die stark von russischem Gas abhängig war, ist nun gezwungen, ihre Versorgung zu diversifizieren und sich diesbezüglich nach Westen zu wenden.

Das Gas, das Frankreich nach Deutschland liefern wird, wird von externen Lieferanten bezogen, hauptsächlich in verflüssigter Form per Schiff geliefert. Frankreich verfügt über vier feste Importterminals für verflüssigtes Erdgas (LNG) und plant, in etwa einem Jahr ein weiteres zu haben. In Deutschland gibt es solche Terminals noch nicht, sie befinden sich aber dringend im Bau – zwei davon sollen bereits in diesem Winter und bis 2023 in Betrieb gehen. Drei weitere LNG-Importterminals sollen im Land den Betrieb aufnehmen.


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