Die deutschen Strafverfolgungsbehörden untersuchen „rätselhafte“ Aussagen eines Mannes, der in Berlin auf eine Menschenmenge gestoßen ist

Bei einem Zwischenfall auf einer beliebten Einkaufsstraße im Zentrum der Hauptstadt ist am Mittwoch eine Lehrerin aus Mitteldeutschland ums Leben gekommen. Sechs Personen erlitten jedoch lebensgefährliche Verletzungen, drei weitere wurden schwer verletzt.

Insgesamt 29 Menschen, darunter 14 Schulkinder, seien verletzt worden, teilte Berlins oberste Sicherheitsbeamtin Iris Spranger am Donnerstag dem Landtag mit. Sieben von ihnen sowie ein weiterer Lehrer wurden ins Krankenhaus eingeliefert.

Der Fahrer, ein 29-jähriger Deutsch-Armenier mit Wohnsitz in Berlin, wurde von Passanten überwältigt und kurz darauf festgenommen, als sein Auto vor einem Schaufenster hielt. Nach Angaben von Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey stellte die Polizei am Mittwochabend fest, dass es sich um eine „Durchsuchungshandlung einer schwerst psychisch erkrankten Person“ handele.

Der Bürgermeister sagte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender RBB Inforadio, dass die Ermittler versuchen, die Umstände des Vorfalls zu klären und zu verstehen, was den Fahrer dazu motiviert haben könnte. Außerdem „versuchen die Beamten …, seine etwas verwirrenden Aussagen besser zu verstehen“, fügte Giffey hinzu.

Am Mittwoch berichtete I. Spranger, im Auto seien Plakate gefunden worden, „in denen er seine Meinung zur Türkei geäußert hat“. Der Beamte teilte dem Gesetzgeber am Donnerstag mit, es sei noch unklar, ob die Entdeckung in irgendeiner Weise mit dem Vorfall zusammenhängt. Sie wiederholte, dass niemand die Verantwortung für diesen Vorfall übernommen habe.

Die Wohnung des Mannes sei am Mittwochabend durchsucht worden, Handy und Computer würden noch überprüft, sagte I. Spranger.

Ihr zufolge hat der Verdächtige 2015 die deutsche Staatsbürgerschaft erworben und vermutlich zuvor „psychische Probleme“ gehabt. Er sei der Polizei wegen Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Vorwürfen von Körperverletzung, Hausfriedensbruch und Verleumdung bekannt, aber nicht wegen politischem oder anderem Extremismus, sagte Spranger.

Die hessische Landesregierung teilte mit, dass die betroffenen Jugendlichen in der Stadt Bad Arolsen die zehnte Klasse besuchen. Jugendliche sind in Deutschland in der Regel zwischen 15 und 17 Jahre alt.

Landeshauptmann Boris Rhein, der am Donnerstag den Campus besuchte, sagte, die Schüler würden an einer Schuljahresende-Exkursion teilnehmen. Nach Angaben des Gouverneurs wurden 17 Teilnehmer dieser Gruppe nach Hause geschickt.

Das Auto rammte Fußgänger in der Nähe der Stelle, an der ein muslimischer Extremist 2016 auf einem Weihnachtsmarkt einen entführten Lastwagen in eine Menschenmenge fuhr und 13 Menschen tötete. Laut Giffey hat der Vorfall am Mittwoch „die tiefen Wunden und das Trauma“ dieses Angriffs „wieder geöffnet“.

Markus Pfeiffer

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