Jeder, der zusätzliche Kalorien vermeiden möchte, weiß, wie eng Essen und Denken miteinander verbunden sind. Es scheint also, dass sich die Gedanken immer mehr um Süßigkeiten und Pommes drehen. Vielleicht ist es ein Trick unserer Zentrale, es nicht zu übertreiben und auf etwas zu verzichten?
Schließlich ist das Gehirn immer noch ein hungriges Hochleistungsorgan, das für 24-Stunden-Arbeit ständig versorgt werden muss. Ernährung liefert die Energie, die benötigt wird, um Informationen zu sammeln, wahrzunehmen, zu koordinieren, zu bewerten und zu speichern. Und sie werden in großen Mengen benötigt.
Das Gehirn macht nur 2% aus. Körpermasse, aber sie benötigen 25 % Gesamtenergie, zehnmal mehr als andere Organe.
Nur zum Wohle der grauen Substanz, wie das Gehirn auch genannt wird, machen sich viele Menschen zunehmend Gedanken über die Qualität von Lebensmitteln. Der Körper, der hochwertigen „Brennstoff“ erhält, versorgt alle Zellen damit.
Die Ernährung ist zu einem der wichtigsten Fitness- und Lifestyle-Elemente geworden, die einen aktiven Einfluss auf die Gesundheit haben. Davon zeugen die Zahlen des gemeinsamen Gesundheitsreports des deutschen Pharmaunternehmens „Stada Arzneimittel AG“ und des Verlags „Burda“ aus dem vergangenen Jahr (Gesundheitsreports). Gesundes Essen 40 Prozent. Die Befragten identifizierten dies als einen wichtigen Faktor in ihrem Lebensstil.
Die Erkenntnisse der Ernährungsmedizin und der Neurowissenschaften, die den Aufbau des biologischen Nervensystems, seine Funktionsweise, seine Störungen und seine Ursachen untersuchen, zeigen, dass eine gute Ernährung das Denkvermögen verbessert, das Gedächtnis und die Aufmerksamkeit stärkt. Und vor allem kann es degenerative Erkrankungen des Nervensystems – Alzheimer, Parkinson – verhindern oder verzögern.
Es wird angenommen, dass die Angst vor Demenz im Hinterkopf aller Menschen steckt. Die zellulären Veränderungen, die zu einer Schwächung der Gehirnaktivität führen, beginnen nicht erst im Erwachsenenalter. Die Veränderungen erstrecken sich über Jahrzehnte – die Gehirne der 30er und 40er beginnen nach und nach zu altern.
Bioaktive Substanzen wie Ginkgo oder Heilpilzextrakte können dabei helfen, die geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern. Untersuchungen des Deutschen Zentrums für degenerative Erkrankungen des Nervensystems in Bonn haben ergeben, dass das Risiko einer Altersdemenz durch die Ernährung um ein Vielfaches steigt oder umgekehrt sinkt.
Die Forscher senden eine gute Botschaft: Egal wie alt oder alt ein Mensch ist, die psychische Gesundheit kann immer verbessert werden. Jeder hat das Potenzial, lange Zeit psychisch gesund zu bleiben.
Je früher geeignete Maßnahmen ergriffen werden, desto besser. Schließlich ist es nie zu spät, die Ernährung umzustellen oder den Sprung in ein sportlich aktives Leben zu wagen.
Eine Studie der Autonomen Universität Madrid (Spanien) zeigt, dass das Gehirn eines Erwachsenen (auch 90 Jahre alt) ständig neue Nervenzellen erzeugt.
Aber gesunde Ernährung ist nicht an Diäten oder komplizierte Regeln gebunden. Alles, was Sie tun müssen, ist, Lebensmittel, die nicht gut für Ihre Gesundheit oder Ihr Gedächtnis sind, von Ihrer Liste zu streichen.
Dazu gehören gesättigte Fettsäuren, die in gekochten Mahlzeiten und fettem Fleisch reichlich vorhanden sind; Säuren aus Transfetten (verwitterte Fette, die aus der Produktion von verfestigten Fetten resultieren), die hauptsächlich in Fast Food und frittierten Lebensmitteln vorkommen. Sie können zum Nachlassen der geistigen Fähigkeiten führen und entzündliche Prozesse auslösen.
Gleiches gilt für Lebensmittel, die mit starken Konservierungs-, Süß-, Farb- oder Aromastoffen behandelt sind.
Die mit Spirituosen bezeichneten Zuckerbomben Limonaden, Cupcakes, Torten sollten eine Ausnahme auf der Speisekarte sein. Zucker gibt dir einen schnellen, kurzen Energieschub, macht dich dann aber müde und beeinträchtigt deine Konzentration.
Dieses weiße Zuckerpulver ist die Ursache für Fettleibigkeit oder Diabetes, zwei Faktoren, die nachweislich die Gehirnkapazität schwächen.
Ernährungswissenschaftler empfehlen, abwechslungsreiche Vollwertkost zu sich zu nehmen. Ob Avocados, Nüsse, Brokkoli, Spinat, Linsen, Sojabohnen, Tomaten, Äpfel oder Beeren, es sollten hauptsächlich pflanzliche Produkte sein, die reich an Substanzen sind, die das Gehirn und das Nervensystem schützen und stärken.
Dazu gehören B-Vitamine, Zink, Lecithin, Quercetin und Anthocyane, die den Körper vor freien Radikalen schützen und so der Schwächung der Gehirnaktivität vorbeugen.
Als idealen Speiseplan bezeichnen Experten die mediterrane Küche, die viel Gemüse, Obst, pflanzliche Fette, Meeresfische und mageres Fleisch enthält. Dann erhält der Körper Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und sekundäre Pflanzenstoffe in einer für den Körper sinnvollen Form und Menge.
Auf diese Weise wird der Körper mit drei wichtigen Makronährstoffen versorgt: Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Die Aminosäuren, aus denen Proteine bestehen, sind die Hauptbausteine von Neurotransmittern. Sie regulieren die Gedächtnisleistung und leiten Nervenimpulse zwischen Nervenzellen weiter.
Die für den menschlichen Körper äußerst wichtigen Aminosäuren Tyrosin, Methionin und Tryptophan steigern die geistige Leistungsfähigkeit, Wachheit und Stimmung. Sie sind reichlich in Vollkornbrot, Hülsenfrüchten, Soja, Nüssen, Eiern und Käse enthalten.
Fette sind der Schutz der Gehirnzellen. Wichtig sind vor allem ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3, die die zerebrale Durchblutung aktivieren. Quellen für Omega-3-Fettsäuren sind Leinsamen, Walnuss- oder Rapsöl, Mandeln und Fisch.
Das Gehirn erhält seine Hauptenergie aus Kohlenhydraten, die der Körper in Glukose zerlegt.
Ballaststoffe sind Nahrung für das Gehirn. Sie sorgen dafür, dass der Zucker in der Nahrung, die Glukose, nicht zu schnell ins Blut gelangt und der Blutzuckerspiegel stabil bleibt.
Außerdem sind Ballaststoffe Nahrung für gute Darmbakterien. Über die sogenannte Darm-Hirn-Achse kommunizieren unsere grauen Zellen mit dem Gehirn im Bauch, dem Darm.
Degenerative Erkrankungen des Nervensystems – Alzheimer oder Parkinson – stehen in direktem Zusammenhang mit der Darmflora. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich um den Darm und die dort lebenden Bakterien zu kümmern.
Ballaststoffe sind neben Vollkornprodukten reichlich in Gemüse enthalten, vor allem in fermentierten und nicht pasteurisierten Lebensmitteln wie Sauerkraut, Kefir oder Naturjoghurt.
Viele Alterungsprozesse im Körper werden durch Dehydrierung verursacht – eine Abnahme der Wassermenge im Körper. Aufgrund des Flüssigkeitsmangels funktionieren die Zellen nicht richtig. Wasser ist ein flüssiges Lebensmittel, das für das Funktionieren des Gehirns und der Nervenzellen notwendig ist.
Ernährungswissenschaftler raten, täglich zwei Liter Wasser zu sich zu nehmen und gleichmäßig zu verteilen. Sie können ungesüßten Tee trinken. Die Forschung zeigt, dass vor allem grüner Tee, bildlich gesprochen, für eine bessere Kommunikation zwischen dem Gehirn sorgt, was das berufliche Gedächtnis verbessert.
Bei einer gesunden Gehirnernährung geht es nicht nur um das Was, sondern auch um das Wie. Intermittierendes Fasten ist wichtig für ein gutes Gedächtnis. Bei einer Diät von acht Stunden dann 16 Stunden. Fasten (über Nacht) verändert den Stoffwechsel.
Zunächst verbrennt der Körper seine Glukosespeicher. Ist diese nach 10 bis 12 Stunden erschöpft, dient das Fett als Energiequelle. Fettpartikel werden in Ketone umgewandelt, Chemikalien, die von Muskeln und Gehirn zur Energiegewinnung verwendet werden.
Ketone wirken sich positiv auf Synapsen aus, die Verbindungen, die Signale zwischen zwei Neutronen übertragen, was die Gehirngesundheit und das Gedächtnis verbessern kann.
Regelmäßige körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf die Gehirnfunktion aus. Dadurch steigt die Empfindlichkeit der Nervenzellen und sie reagieren schneller auf Signale. Die Bildung neuer Neuronen und die Verbindung von Gehirnstrukturen werden angeregt.
Wird der Verdauungsprozess unterbrochen, wird die Autophagie, der normale und kontrollierte Selbstverdauungsprozess der Zelle, aktiviert. Für diese Forschung wurde der japanische Zellbiologe Yoshinori Ohsumi 2016 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.
Er enthüllte, dass die Enzyme im Körper während des Fastens beginnen, jede Zelle im Körper zu reparieren. Defekte Proteine und beschädigte Zellbestandteile werden abgebaut. Autophagie ist selbstreinigend – so spart das Gehirn seine Energie.
Ebenso wichtig ist, dass das Fasten vielen Menschen mehr Energie und einen wacheren Kopf gibt. Ein gesunder Nährstoffmix und gezielte Essenspausen halten das Gehirn gesund und leistungsfähig.
Vorbereitet von Ona Kacėnaitė
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