O. Scholz: Vorsicht bei Taurus-Raketen sollte nicht als Unentschlossenheit interpretiert werden

Bundeskanzler Olaf Scholz übte scharfe Kritik an den seit mehreren Wochen im Land geführten Diskussionen über die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine. „Die Debatte in Deutschland ist lächerlich“, sagte er am Dienstag auf der Europa-2024-Konferenz in Berlin. „Es ist peinlich für uns als Land.“ Die Diskussionen, bei denen es vor allem um die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern geht, wären außerhalb Deutschlands unverständlich.

O. Scholz wies darauf hin, dass Deutschland der zweitgrößte Waffenlieferant für die Ukraine sei. Es müsse anerkannt werden, betonte er. Der Kanzler sagte, er wolle eine Debatte in Deutschland, in der Vorsicht nicht als Unentschlossenheit diskreditiert werde.

Ende Februar erklärte O. Scholz klar, dass Deutschland der Ukraine keine 500 km langen Taurus-Marschflugkörper übergeben werde. Ihm zufolge könnte dies dazu führen, dass Deutschland in den Krieg eintritt. Ein Teil der Opposition sowie die zur Regierungskoalition gehörenden Grünen und Freien Demokraten üben jedoch scharfe Kritik an dieser Position der Kanzlerin. Seit mehr als drei Wochen wird über den Transfer von Taurus nach Deutschland diskutiert.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius warnte, dass die wesentlichen Bedürfnisse der Ukraine im Kampf gegen Russland bei den Diskussionen nicht außer Acht gelassen werden dürften. Ausreichend Artilleriegranaten, Langstreckenraketen und Luftverteidigung seien wirklich existenzielle Fragen, sagte er am Dienstag.

Aloïsia Leitz

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