Die am Donnerstag veröffentlichte Studie berechnete diese Schätzung, nachdem 2.225 dokumentierte Fälle von Fehlverhalten seit 1946 überprüft und 1.259 mögliche Täter identifiziert wurden.
Die Zahl, die auf verfügbaren Beweisen basiert und nach Prüfung der begrenzten Anzahl von Dokumenten der Landeskirchen ermittelt wurde, sei nur die Spitze des Eisbergs, sagte Martin Wazlawik, der Autor der Studie, auf einer Pressekonferenz.
Laut einer von der Evangelischen Kirche in Deutschland in Auftrag gegebenen Umfrage beläuft sich die Gesamtzahl der Täter unter Pfarrern und Kirchenbeamten auf fast ein Vierteltausend.
Die Studie verdeutlicht das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der evangelischen Kirche Deutschlands, die es lange geschafft hat, dem Skandal zu entgehen, der ihre katholische Kirche erschütterte.
Die Bemühungen der evangelischen Kirche, ihre Missbrauchsgeschichte aufzuarbeiten, seien schlimmer gewesen als die der stärker kritisierten katholischen Kirche, sagte Co-Autor Harald Dressing.
Er sagte, die „langsame Arbeit“ der Landeskirchen bei der Bereitstellung der Dokumente trotz einer bestehenden Vereinbarung dazu habe dazu geführt, dass die Untersuchung nicht abgeschlossen werden könne.
Die Umfrage zur Evangelischen Kirche wurde im Jahr 2020 einstimmig von 20 Landeskirchen in Deutschland durchgeführt.
Der Umfang der Studie umfasste nicht nur Bedienstete der Kirche, sondern auch Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigte sowie ehrenamtliche Mitarbeiter der Kirche.
Die Studie wurde von einem unabhängigen Forschungsverbund unter der Leitung der Hochschule Hannover durchgeführt.
Im Jahr 2018 ergab eine ähnliche Studie im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz, dass zwischen 1946 und 2014 3.677 Minderjährige sexuell missbraucht wurden und 1.670 katholischen Priestern Verstöße vorgeworfen wurden.
Die tatsächliche Zahl der Todesfälle dürfte deutlich höher liegen.
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