Anfang Februar ermutigte der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, ein langjähriger außenpolitischer Berater der ehemaligen deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Deutschland in einem Interview mit der Financial Times zu einer harten Haltung gegenüber Israel.
Ihm zufolge müsse Deutschland in einer solchen Situation „alles beim Namen nennen“ und „seine guten Beziehungen zu Israel ausnutzen und es weiterhin zur Einhaltung des Völkerrechts drängen“.
Nach Angaben der Financial Times sagen Berlins Kritiker, dass die Schuld Berlins am Holocaust die angeblichen Verbrechen Israels im Gazastreifen in den Schatten stellt.
Seit Beginn des Krieges im Oktober verteidigt Deutschland entschieden das Recht Israels auf Selbstverteidigung und widersetzt sich Forderungen nach einem sofortigen Waffenstillstand in Gaza. Sie unterstützte Israel auch vor dem Internationalen Gerichtshof, wo Südafrika eine Klage einreichte, in der sie den jüdischen Staat des Völkermords beschuldigte.
„Wenn wir glauben, dass das Verhalten der israelischen Regierung die Sicherheit des Landes gefährdet, müssen wir das sagen“, betonte Ch. Heusgen. „Ich glaube nicht, dass eine weitere Verletzung des Völkerrechts durch den Siedlungsbau die Sicherheit Israels stärkt.“
Direktor des Andrej-Sacharow-Zentrums für Forschung zur Entwicklung der Demokratie an der Vytautas-Magnus-Universität (VSU), Menschenrechtsverteidiger, Politikwissenschaftler und Professor Roberts van Voren für das Portal 15 Minuten räumte ein, dass die Entscheidungen Berlins mit Schuldgefühlen wegen des Holocaust einhergehen könnten und betonte, dass Israel nicht das einzige Land sei, gegen das Berlin Schuld empfindet.
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